
Die Regionalreferent*innen der Caritas sind zentrale Ansprechpersonen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in den (Pfarr-)Gemeinden. Sie unterstützen in verschiedenen Bereichen, insbesondere bei der Not- und Katastrophenhilfe, die bei plötzlichen finanziellen Notlagen, etwa nach einem Brand, einspringt.
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9 Regionalreferentinnen stehen im regelmäßigen Austausch mit den 16 Dekanaten der Diözese Innsbruck.
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207 Pfarren beteiligten sich an der letztjährigen Caritas Haussammlung.
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731.356,47 Euro konnten insgesamt bei drei Kirchensammlungen sowie der Haussammlung gesammelt werden.
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79 Schüler*innen unterstützten in Osttirol die Spenden-Aktion Coffee to help.
Interview mit Charlotte: Freiwillige in der Teestube Lienz
Seit vergangenem Frühjahr ist die Teestube in Lienz geöffnet. Menschen, die ein geringes Einkommen haben, kein soziales Netz oder einfach einsam sind, können kommen: In der Einrichtung im Franziskanerkloster in Lienz bekommen sie ein warmes Getränk, eine Suppe und Gesellschaft. Möglich ist das nur durch das Engagement von Freiwilligen. Eine davon ist Charlotte. Seit Eröffnung der Stube arbeitet die pensionierte Volks- und Mittelschullehrerin als Ehrenamtliche in der Teestube Lienz. Sie erzählt von ihrer Arbeit.
Wie sind Sie dazu gekommen, in der Teestube als Freiwillige mitzuarbeiten?
Ich habe über zwanzig Jahre lang ehrenamtlich Flüchtlinge betreut und schon lange die Notwendigkeit einer Teestube bzw. Wärmestube gesehen – nicht nur für Asylwerber*innen, sondern auch für alle Einsamen, Wohnungslosen, Hungrigen, etc. Daher bin ich sehr dankbar, dass die Caritas die Trägerschaft übernommen hat, da hinter dem Gelingen mehr Arbeit und Organisation stecken, als ich mir vorgestellt habe. (Anmerkung: Die Teestube Lienz ist ein Kooperationsprojekt von Caritas, Dekanat Lienz und Franziskanern).
Wie sieht ein typischer Tag in der Teestube für Sie aus? Welche Aufgaben übernehmen Sie konkret?
Wir haben derzeit an drei Tagen von 11:00 bis 15:00 geöffnet. Meine Kollegin und ich kommen etwas früher, um noch fehlende Nahrungsmittel einzukaufen. Dann treffen schon die ersten Gäste ein, die mit Tee/Kaffee und einem Imbiss empfangen werden. Ab 12:00 h wird „Klostersuppe“ ausgeteilt, solange der Vorrat reicht. Manche Gäste kommen regelmäßig gegen Mittag. Alle angebotenen Speisen und Getränke, die wir hauptsächlich vom Sozialladen „SOLALI“ in Lienz kostenlos erhalten, werden gerne angenommen. Einen Großteil der Küchenarbeiten übernimmt meine Kollegin, während ich mich mit den Gästen unterhalte.
Gibt es bestimmte Rituale oder besondere Momente, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
Sehr berührend finde ich es, wenn Gäste immer wiederkommen, sich unsere Namen merken und sich freuen, wenn sie uns oder andere Gäste wiedererkennen. Allmählich „tauen“ sie dann auf und erzählen aus ihrem Leben oder von ihren Sorgen und Problemen. Dann merkt man, dass sie anfangen uns zu vertrauen.
Können Sie uns eine Begegnung schildern, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ein Mann kommt immer wieder um 11:00 Uhr und vertraut uns seinen vollen Rucksack, seinen einzigen Besitz, zum Aufpassen an. Um 15:00 Uhr holt er ihn pünktlich vor dem Zusperren wieder ab und muss ihn nun bis zum nächsten Aufsperren der Teestube Tag und Nacht mit sich herumschleppen, da er ohne Unterkunft ist. Das zeigt: Er vertraut uns!
Was bedeutet die Teestube für die Menschen, die herkommen?
Es soll ein Ort der Ruhe sein, wo sie angenommen werden, so wie sie eben sind; ein Ort zum Aufwärmen und Ausruhen, aber auch der Geselligkeit, wenn sie es wünschen; ein Ort, wo auch der Magen gefüllt wird.
Gibt es etwas, das Sie Menschen mitgeben möchten, die überlegen, sich freiwillig zu engagieren?
Sie brauchen ein Herz für Menschen, Mitgefühl, Geduld und möglichst wenig Vorurteile.